Die Faser:
Rosenfasern sind ein kleines Mysterium, denn man findet im Internet kaum Informationen über Sie.
Anders als es der Name vielleicht vermuten lässt, hat sie nichts mit der Blume zu tun. Es handelt sich um eine Viskosefaser, die aus dem Holz des Rosenholzbaumes gewonnen wird. Sie zählt damit zu den synthetisch hergestellten Fasern auf Pflanzenbasis und benötigt für ihre Herstellung ein aufwendiges industrielles Verfahren.
Rosenholz wächst vor allem in warmen Gegenden, wie Afrika, Brasilien, Laos usw. Es ist ein bekanntes Edelholz, welches auch für Möbel verwendet wird.
Die Fasern sind sehr weich und glatt, wie es bei den meisten synthetisch hergestellten Fasern der Fall ist. Sie haben einen leicht gelblichen Schimmer, der aber nur im Vergleich mit reinweißen Fasern deutlich wird.
Das Spinnen:
Wie immer habe ich die eine Hälfte mit der Handspindel gesponnen und die andere Hälfte mit dem Spinnrad. Da ich die Fasern mit der Handspindel wieder so dünn wie möglich gesponnen habe, bin ich schnell an die Grenzen meiner Geduld gestoßen. Die Fasern brauchen nicht viel Drall und sind auch nicht besonders belastbar. Sie haben eine Stapellänge von ca. 6-7cm und sind sehr glatt. An diese Eigenschaften habe ich mich, dank der vorangegangenen, ähnlich hergestellten Fasern schon gewöhnt. Was für mich allerdings neu war, war das Spinnen mit wenig Drall. Jedes Mal, wenn ein bisschen zu viel Drall im Garn war, ist es sofort gerissen. Es war eine richtige Geduldsprobe.
Das dünn gesponnene Garn habe ich dann andengezwirnt, wobei es sich gegen Ende so stark verhedderte, dass ich es nicht mehr auseinander bekam und die letzten Meter nur noch entsorgen konnte.
Mit dem Spinnrad habe ich das Ganze wieder etwas dicker gesponnen und navajogezwirnt. Dabei hatte ich wesentlich weniger Probleme und Frust.
Die fertigen Garne sind, trotz Frust und Ärger, sehr schön geworden und fühlen sich wunderbar weich an. Trotzdem werde ich diese Faser wohl nicht nochmal pur verspinnen und höchstens zum Mischen mit anderen Fasern nutzen. Meine Lieblingsfaser wird es aber eher nicht werden ;-)
Anfängern kann ich Rosenfasern keinesfalls empfehlen, für Fortgeschrittene können sie eine interessante Herausforderung sein.
Kommentar schreiben